Die psychische Belastung durch Schwangerschaftsabbrüche wird meist überschätzt. Viele Studien zeigen, dass langfristige negative psychische Folgen sehr selten sind. Die meisten Frauen erleben die stärkste Belastung in der Zeit vor dem Schwangerschaftsabbruch, in der sie die Entscheidung treffen müssen und Angst vor dem Eingriff haben. Nach dem Eingriff überwiegt bei vielen Frauen die Erleichterung darüber, dass sie den Eingriff hinter sich haben. Einige Frauen erleben eine Phase von Trauer und Verstimmungen, die einige Wochen dauern kann.
Psychische Probleme treten nach Schwangerschaftsabbrüchen häufiger auf, wenn Frauen die Entscheidung unter äußerem Druck treffen müssen, sei es durch schwierige Lebensumstände oder durch starke Einflussnahme von Angehörigen. Auch eine moralische Verurteilung des Abbruchs durch die Umgebung oder eine schlechte Behandlung durch BeraterInnen und medizinisches Personal können die Verarbeitung des Abbruchs erschweren, außerdem der Zwang zur Verheimlichung und fehlende Unterstützung durch nahe stehende Menschen. Wichtig ist es deshalb, dass Sie die Entscheidung in Ruhe und möglichst frei treffen. Dafür können Sie sich Unterstützung im Familienplanungszentrum oder einer anderen Beratungsstelle holen. Versuchen Sie auch Menschen zu finden, mit denen Sie über Ihre Situation sprechen können, und die Sie in der Zeit des Abbruchs begleiten und unterstützen können. Außerdem sollten sie sich, soweit möglich, eine Beratungsstelle und eine Einrichtung für die Durchführung des Schwangerschaftsabbruchs aussuchen, in der Sie freundlich behandelt werden, und ihre Entscheidung respektiert wird.
Das Familienplanungszentrum hat zu diesem Thema eine Studie durchgeführt und als Buch veröffentlicht. Informationen dazu finden Sie auf unserer Seite ÜBER UNS/ VERÖFFENTLICHUNGEN